Archiv der Kategorie: Medizin und Natur

Kneipp wäre heute wohl Heilpraktiker

Die Gesundheitslehre des Laienheilkundigen ist überraschend aktuell

Der vor 200 Jahren geborene Pfarrer Sebastian Kneipp wäre heute wohl Heilpraktiker. Die Gesundheitslehre des weltbekannten Laienheilkundigen ist überraschend aktuell, auch und gerade in der Corona-Pandemie.
Nicht nur in Bad Wörishofen, der Heimat von Pfarrer Kneipp, werden Patienten, die unter schweren Folgen einer Corona-Erkrankung leiden, unter anderem mit Kneipps Methoden behandelt.

Wasser, Pflanzenheilkunde, Bewegung, Ernährung und eine geordnete, also balancierte Lebensweise – das sind die fünf Säulen der Kneipp´schen Lehre. Kneipp war Menschenfreund, „Kräuterpfarrer“ und Wasserheilkundiger und behandelte im Laufe seines Lebens Abertausende Patienten. Er ist eine der prägenden Persönlichkeiten der Naturheilkunde und weltweit populär, seine Gesundheitslehre sogar immaterielles Kulturerbe der UNESCO.

„Dabei war Kneipp kein studierter Mediziner, sondern heilkundiger Laie. Er liebte die Menschen und wollte ihnen helfen. Im Laufe seines Lebens wurde er wegen seiner damals umstrittenen Methoden mehrere Male angezeigt und vor Gericht gebracht. Lebte er heutzutage, würde er wahrscheinlich eine Heilpraktikerausbildung und die Überprüfung beim Gesundheitsamt machen und eine Heilpraktikerpraxis eröffnen. Damals gab es diese Möglichkeit noch nicht.“ erklärt Elvira Bierbach, Heilpraktikerin vom Sprecherteam der Gesamtkonferenz Deutscher Heilpraktikerverbände und Fachgesellschaften.

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Landkreis München: Umweltehrung 2020

Dr. Ernst Habersbrunner (München)

Züchtung von autochthone und seltenen Sträucher und Stauden, BUND Naturschutz München Ortsgruppe West

Dr. Ernst Habersbrunner setzt sich bereits seit dem Jahr 2000 intensiv in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit für den heimischen Artenschutz ein. Er war dabei Teil der Gründung der Ortsgruppe West des BUND Naturschutzes im Jahr 2004, von welcher er heute Vorsitzender ist und das Projekt der Züchtung autochthoner (heimischer) Pflanzen durchführt. Die Ortsgruppe züchtet vom Aussterben bedrohte, autochthone, seltene Sträucher und Stauden der Münchener Schotterebene nach und leistet dadurch einen großen Beitrag zum Erhalt unserer heimischen Pflanzen- und Artenwelt um gegen das Insektensterben vorzugehen. Der Arbeitsablauf beginnt mit dem Aufspüren potenzieller Mutterpflanzen und Prüfung der Autochthonität der Pflanze und ihres Standortes. Die Vermehrung erfolgt hauptsächlich über Samen, wobei die Mutterpflanzen schonend händisch beerntet werden. Die Pflanzen werden von der Ortsgruppe an geeigneten Standorten ausgebracht. Im Allgemeinen finden die Sträucher bei Heckenpflanzungen und Renaturierungsmaßnahmen durch Umweltverbände, Behörden oder auch Privatpersonen Anwendung.

Umweltehrung München 2020 (Züchtung autochthoner Sträucher)

(Quelle: Landkreis München.de)

Detoxifikation – der ganze Körper spielt mit

Entgiftung und Regeneration gezielt unterstützen

Der menschliche Körper besitzt natürliche Ventile zur Entgiftung, Ausleitung und Entsäuerung: Zu den biologischen Meisterwerken gehören Darm, Nieren, Haut, Lunge, Leber und Galle sowie die Lymphe. Für die Detoxifikation kann man diese Wege natürlich nutzen, wie an den Beispielen Nieren, Lunge und Leber zu sehen.

Ventil Nieren: Die zwei kleinen bohnenförmigen Nieren funktionieren wie eine Kläranlage, die das Blut reinigt. Sie filtern permanent Stoffwechselabfälle, Wasser und von der Leber inaktivierte Giftstoffe oder Arzneistoffe aus dem Blut und transportiert diesen Harn (Urin) über die beiden Harnleiter zur Blase. Reichliches Trinken unterstützt die natürliche Reinigung und kurbelt die Ausscheidung von Schlackenstoffen an.

Ventil Lunge: Mit jedem ruhigem, tiefem Atemzug befreit man den Organismus von Kohlensäure in Form von Kohlendioxid. Frische Luft, Bewegung und Sporteln unterstützen die Entgiftung. Ist die Atmung hingegen oberflächlich oder hastig, übersäuert der Körper. Da passiert es leicht, dass sich zu viele Wasserstoffionen ansammeln und weitere belastende Substanzen wie Ammoniak vermehrt im Körper verbleiben.
Detox-Übung: Wer viel sitzt, kann jede Stunde aufstehen, um die Lunge zu belüften und zu stärken. Beim Einatmen nimmt man die Arme nach vorne, streckt sie dann nach oben und hält kurz die Spannung. Beim Ausatmen Arme langsam wieder fallen lassen.

Ventil Leber: Die Leber ist das zentrale Stoffwechsel- und das wichtigste Entgiftungsorgan unseres Körpers – immer auf Hochtouren, Filteranlage und chemische Fabrik zugleich. Anders als andere Organe, die durch Schmerzen oder Unwohlsein SOS-Signale funken, meldet sich die Leber in der Anfangszeit nicht, wenn sie überlastet ist.
Wer eine belastete Leber oder gar eine Tendenz zur Fettleber hat, merkt das oft nicht, weil die Leber selbst keine Nerven enthält und quasi stumm leidet. In der Ganzheitsmedizin heißt es deshalb, »Müdigkeit ist der Schmerz der Leber«. Anders als viele glauben, belasten nicht nur Alkohol und Medikamente die Leber, sondern auch ein Übermaß an Zucker und Kohlenhydraten.
Richtig verwöhnen kann man die Leber mit entgiftenden Bitterstoffen wie Artischocke, Löwenzahn, Wermut, Schafgarbe und Pfefferminze. Die Früchte der Mariendistel fördern die Regenerationsfähigkeit der Leber und erhöhen die Belastungsfähigkeit der Leberzellen.

Müdigkeit ist der Schmerz der Leber
Die Symptome einer Lebererkrankung treten oft erst spät auf. Häufige unspezifische Symptome sind: Müdigkeit („Müdigkeit ist der Schmerz der Leber“), Abgeschlagenheit, Schlafstörungen, Verdauungsbeschwerden und Blähungen. Völlegefühl kann natürlich auch im Zusammenhang mit Erkrankungen der Gallenblase und Gallenwege stehen Typisch sind weiterhin die Unverträglichkeit bestimmter Speisen, v.a. fetter Speisen, oft verbunden mit Übelkeit und Blähungen.

Risiko Fettleber
Eine Fettleber zeichnet sich durch eine zunehmende Ansammlung von Triglyzeriden in den Leberzellen aus, die unbehandelt zu Leberentzündungen führen können. Dabei kann eine Nicht-alkoholische Fettleber-Erkrankung (NAFLD) eine Reihe von Fehlsteuerungen im Stoffwechsel verursachen, das Risiko für die Entwicklung von Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern, und bei Nichtbehandlung in die entzündliche Nicht-alkoholische Steatohepatitis übergehen, die letztlich zur Leberzirrhose führt. Häufig ist die nicht-alkoholische Fettleber auf Fehlernährung zurückzuführen. Deshalb findet man sie vornehmlich bei Übergewichtigen. Oft wird übersehen, dass auch Schlanke betroffen sein können, vor allem Diabetiker. Fruchtsäfte, Limonaden, Softdrinks oder Süßigkeiten unbedingt vermeiden, da die darin enthaltenen rasch resorbierbaren Zucker ebenfalls eine Leberverfettung begünstigen.
Eine basenreiche Ernährung (weitere Infos in den Büchern Der Basen Doktor, Detox für Eilige) wirkt entlastend auf Leber und Galle. Basische Ernährung ist zudem reich an präbiotischen Lebensmitteln und schafft so das ideale Milieu für die „guten“ Darmbakterien (Probiotika) bzw. deren Ansiedelung.

Detox-Wissensbox: Autophagie

Körpereigene Müllabfuhr

2016 bekam der japanische Forscher Yoshinori Ohsumi den Medizin-Nobelpreis für den Nachweis der Autophagie (= Müllabfuhr in den Zellen). Vereinfacht ausgedrückt, handelt es sich dabei um einen Reinigungsplan in den Zellen: Alles, was die Zelle nicht mehr gebrauchen kann („zellulärer Schrott“), ist sie in der Lage, jeden Tag selbst zu verdauen und anschließend wieder zu verwenden. Der Mechanismus sorgt dafür, dass die Zellen tagtäglich schädliche oder alte Bestandteile, wie schadhafte Mitochondrien, aussortiert und sich quasi verjüngt.
Was den Prozess der Autophagie hemmt, sind größere Blutzuckerschwankungen am Tag und eine damit verbundene Insulinausschüttung. Mit anderen Worten: Längere Essenspausen sind ein guter Motor für die körpereigene Müllentsorgung, der Prozess der Autophagie setzt erst nach mehreren Stunden ein. Tierisches Eiweiß, auch Kuhmilch, hemmt ebenfalls den Prozess der Autophagie, pflanzliches Protein regt hingegen die Selbstreinigung an. Der körpereigene Stoff Spermidin spielt eine zentrale Rolle dabei, die körpereigene Müllbeseitigung anzukurbeln. Im Alter nimmt die Konzentration im Körper ab, größere Mengen finden sich in Pflanzen wie Sojabohnen, Weizenkeimen, Äpfeln und Grapefruits.
Entgiftung und Darmgesundheit gehen oft Hand in Hand. Zahlreiche Studien belegen mittlerweile, dass Darmbakterien nicht nur unsere engen Verbündeten sind, wenn es um unsere Gesundheit allgemein geht, sondern auch, um zu entgiften bzw. sich selbst zu reinigen. Darmbakterien helfen bei der Verdauung, produzieren Vitamine, ernähren die Darmschleimhaut, bekämpfen schädliche Keime und trainieren das Abwehrsystem.

(Auszug aus: Detox für Eilige. Soforthilfe & Express-Rezepte, Trias Verlag)

Detox für Eilige