Archiv für den Tag: 2. Januar 2021

Detox-Wissensbox: Autophagie

Körpereigene Müllabfuhr

2016 bekam der japanische Forscher Yoshinori Ohsumi den Medizin-Nobelpreis für den Nachweis der Autophagie (= Müllabfuhr in den Zellen). Vereinfacht ausgedrückt, handelt es sich dabei um einen Reinigungsplan in den Zellen: Alles, was die Zelle nicht mehr gebrauchen kann („zellulärer Schrott“), ist sie in der Lage, jeden Tag selbst zu verdauen und anschließend wieder zu verwenden. Der Mechanismus sorgt dafür, dass die Zellen tagtäglich schädliche oder alte Bestandteile, wie schadhafte Mitochondrien, aussortiert und sich quasi verjüngt.
Was den Prozess der Autophagie hemmt, sind größere Blutzuckerschwankungen am Tag und eine damit verbundene Insulinausschüttung. Mit anderen Worten: Längere Essenspausen sind ein guter Motor für die körpereigene Müllentsorgung, der Prozess der Autophagie setzt erst nach mehreren Stunden ein. Tierisches Eiweiß, auch Kuhmilch, hemmt ebenfalls den Prozess der Autophagie, pflanzliches Protein regt hingegen die Selbstreinigung an. Der körpereigene Stoff Spermidin spielt eine zentrale Rolle dabei, die körpereigene Müllbeseitigung anzukurbeln. Im Alter nimmt die Konzentration im Körper ab, größere Mengen finden sich in Pflanzen wie Sojabohnen, Weizenkeimen, Äpfeln und Grapefruits.
Entgiftung und Darmgesundheit gehen oft Hand in Hand. Zahlreiche Studien belegen mittlerweile, dass Darmbakterien nicht nur unsere engen Verbündeten sind, wenn es um unsere Gesundheit allgemein geht, sondern auch, um zu entgiften bzw. sich selbst zu reinigen. Darmbakterien helfen bei der Verdauung, produzieren Vitamine, ernähren die Darmschleimhaut, bekämpfen schädliche Keime und trainieren das Abwehrsystem.

(Auszug aus: Detox für Eilige. Soforthilfe & Express-Rezepte, Trias Verlag)

Detox für Eilige